Vorwort


Zur Geschichte des Initiativkreises 8. Mai Langenau

Für uns Deutsche kann der 8. Mai kein Anlass zu Festreden sein. Zu sehr ist der Weg, der schließlich in das Jahr 1945 geführt hat, von Verbrechen begleitet, die im deutschen Namen begangen wurden. Zu groß war das Opfer an Menschenleben , das fast jede Familie dieser schreckliche Krieg gekostet hat.

Dieser Auszug entstammt einer Erklärung von 68 Langenauer Bürgern, die Anfang Mai 1985 in der Heimatrundschau der Stadt Langenau veröffentlicht wurde. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr - 40 Jahre nach dem Kriegende und der Befreiung vom nationalsozialistischen Terror-Regime - in einer Veranstaltungsreihe dieses für die Menschheit so bedeutsamen Datums gedacht. Aus diesem Anlass hatten sich  Bürger unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft zusammengefunden, Menschen aus den beiden großen Kirchen, aus den Gewerkschaften, der SPD, der CDU, den Naturfreunden, der Friedensgruppe Langenau.

Die Veranstaltungsreihe fand großen Zuspruch, so dass dieser lose Personenzusammenschluss vereinbarte, weiterhin unter dem Namen ,Initiativkreis 8. Mai Langenau' Veranstaltungen zu historischen und aktuellen Themen zu planen und durchzuführen.


Die Ansprache des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker anlässlich des 40. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges, die im Inland wie im Ausland auf große Beachtung stieß, bildete eine Art Leitfaden für die Weiterarbeit des Initiativkreises.

Die Rede schließt mit einer Bitte an die Jugend:
"Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen: gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß.Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander."